Benelli Duca di Montefeltro im Test: Neues Design und weiterentwickelte Technik für mehr Komfort und Präzision

Die Benelli Selbstladeflinten der Montefeltro-Serie gelten seit ihrer ersten Version als vielseitig einsetzbares Gewehr für anspruchsvolle Jäger, die nicht nur auf die ballistische Leistung, sondern auch auf die Schönheit ihrer Waffe achten. Das neue Topmodell der Serie heißt Duca di Montefeltro, benannt nach dem Feldherrn Herzog Federica von Montefeltro (1422 bis 1482), dessen Portraitgemälde von Piero della Francesca ihm den Beinamen "berühmteste Nase Italiens" verlieh. Montefeltro hatte im Kampf das rechte Auge eingebüßt und sich angeblich den oberen Teil seiner Nase entfernen lassen, um besser mit dem verbliebenen linken Auge im Gefecht sehen zu können.

Das neue Top-Modell der Serie: Wir stellen Ihnen hier die neuen Lasergravuren der Benelli Duca di Montefeltro Semi-Auto Flinte vor 

Benelli Duca di Montefeltro
Sieben Varianten weist die Selbstladeflinten-Serie Montefeltro von Benelli aktuell auf. Das Top-Modell, erkennbar an den lasergravierten Seitenflächen, heißt "Duca di Montefeltro". Bei der neuen 2024er-Version wurde auch die Technik, hier besonders der Lade- und Entladevorgang und der Abzug überarbeitet.

Im Spätsommer 2024 präsentiert Benelli das Topmodell Duca di Montefeltro in einem neuen Gewand, sowohl im Design als auch in der Technologie. Das aus brüniertem und versilbertem Stahl gefertigte Gehäuse verfügt über spezielle, von Benelli ausgearbeitete Lasergravuren, die dem Auge des Jägers je nach Lichteinfall unterschiedliche Tiefen- und Bewegungseffekte in den abgebildeten Motiven vermitteln, die sehr ungewöhnlich und realistisch sind. Auf der rechten Seite ist vor einem wolkenverhangenen Herbsthimmel ein Fasan im Flug dargestellt, während auf der linken Seite Rebhühner im Flug inmitten von Blumenmotiven abgebildet sind. Die Liebe zum ästhetischen Detail, die Hommage an die Natur und die wilden Tiere verleihen diesen Benelli-Halbautomaten eine wiedererkennbare Note. Passend zu den eleganten Gravuren ist das polierte Systemgehäuse und der Lauf von den Hölzern des Schafts und des Vorderschafts aus europäischem Nussbaum umgeben, die mit einem speziellen Wood FX Finish versehen sind und zusätzlich geölt wurden.

Die technischen Daten der Benelli Duca di Montefeltro

Die neue Duca di Montefeltro übernimmt von der Montefeltro-Serie die überarbeiteten Lade- und Entladesysteme "Easy Loading" und "Easy Locking". Der Verschluss der Flinte lässt sich geräuschlos schließen, wobei die Schussabgabe stets gewährleistet ist, während das Laden der beiden Patronen in das Magazin und das anschließende Entladen durch ein vergrößertes Fenster und eine sehr weiche und geschmeidige Feder entlang des Magazinrohrs erleichtert wird, die eine sanfte und schnelle Zuführ- und Auszugsbewegung ermöglicht. Das Material und das Design des Abzugsbügels erleichtern auch die Bewegung der Hand beim Laden der Patronen ins Magazin. Der Abzugsbügel ist großzügig bemessen, um die instinktive Bedienung auch mit Handschuhen zu ermöglichen. Der Abzug, der sehr weich, aber präzise ist, wurde überarbeitet und ab Werk auf etwa 1.900 Gramm Auslösewiderstand eingestellt. Das Gewicht des Halbautomaten liegt standardmäßig bei etwa drei Kilo im Kaliber 12 mit 70-cm-Lauf. Das ist die Version, die wir auf die Wurfscheiben des Jagdparcours von Tav di Fano in Italien testen konnten. Das ausgewogene und nicht übermäßig reduzierte Gewicht bestätigt die Vielseitigkeit der Waffe, die mit diversen Laborierungen verwendet werden kann. Infolge ihres Gewichts und da ihre Läufe über 12/76er Patronenlager verfügen und somit neben 12/70er Patronen auch stärkere Magnum-Laborierungen verschießen können, bereitet die neue Montefeltro auch keine Probleme hinsichtlich Rückstoß und Schusskontrolle.

Das Handling der Benelli Selbstladeflinte Duca di Montefeltro beim Praxistest auf dem Schießstand

Benelli Selbstladeflinte Duca di Montefeltro: Das neue Waffendesign des Schaftes, des Abzugsbügels und des Ladefensters am Magazin verbessert den Schwung und den Komfort der Waffe.
Autor Fabio Antolini hatte sichtlich Spaß daran, die neue Duca di Montefeltro von Benelli auf dem Schießstand zu testen.

Wenn man die Duca di Montefeltro von Bennelli zum ersten Mal in die Hand nimmt, ist man zunächst einen Moment lang durch ihr attraktives Aussehen abgelenkt, doch dann hat man sofort das Gefühl, ein solides und zuverlässiges Gewehr in den Händen zu halten. Die Kontur des des Schaftes mit seinem eher geschlossenen wirkenden Pistolengriff vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und voller Kontrolle über das Gewehr beim Zielen. Der stromlinienförmige Vorderschaft ermöglicht, wie immer bei Benelli-Gewehren, Händen unterschiedlicher Größe eine verlängerte Auflagefläche, um ein agiles und schnelles Schwingen zu gewährleisten. Wie bereits erwähnt, vermeidet das normale und nicht superleichte Gewicht des Halbautomaten die akzentuierte Wahrnehmung von Vibrationen beim Schießen und ermöglicht eine schnelles und stabiles Abgegeben von Folgeschüssen auf das Ziel. Die Kryogen-behandelten (bei etwa minus 90 Grad Celsius tiefgekühlt gefertigten) Läufe von Benelli, mit denen das Gewehr ausgestattet ist, sorgen für schnelle und gut verteilte Schussbilder, wie wir beim Brechen der Wurfscheiben auf dem Jagdparcours gesehen haben, sowohl bei kurzen und instinktiven Schüssen als auch bei gezielten Schüssen und Doppelschüssen auf weiter entfernte Ziele im Flug. Bei der Verwendung von 28-Gramm-Standardpatronen erfolgte das Nachladen effektiv sowie ohne nennenswerten Verzug und der gefühlte Rückstoß kam eher weich in der Schulter an.

Der in Sachen Auslösewiderstand reduzierte Abzug war angenehm und sehr intuitiv zu bedienen, was sicherlich zu einem präziseren und schnelleren Folgeschuss beiträgt. Die ventilierte Visierschiene, die in ein sehr helles rotes Glasfaservisier mündet, leite das Auge und die Visierung effektiv auf das Ziel. Wir haben die halbautomatische Flinte mit einem 70-cm-Lauf und einem 1/2-Choke getestet. Natürlich verfügt auch die neue Duca Di Montefeltro über Wechselchokes und wird mit einem kompletten Satz mit fünf Chokes von Zylinder bis Vollchoke geliefert. Die weiteren verfügbaren Lauflängen sind: 

  • 61 cm für die Bewegungsjagd im Wald, 
  • 65 cm für den universellen Einsatz der Flinte in verschiedenen Situationen und Umgebungen bis zu mittleren Schussentfernungen
  • 70 und 76 cm, für die für die Jagd im offenen Gelände und für Schüsse auf größere Distanzen bei der Pirsch

Wie immer kann der Schaft der halbautomatischen Benelli in Sachen Schränkung und Senkung dank der mitgelieferten Passscheiben individualisiert werden. Ab Werk beträgt die Schaftlänge 365 ± 2 mm. Sie lässt sich mithilfe von unterschiedlich starken Schaftkappen auf 355 ± 2 mm respektive auf 375 ± 2 mm variieren. Das Magazinrohr kommt mit einem 2-Schuss-Begrenzer darin (ohne den herausnehmbaren Begrenzer passen vier Patronen in 12/70 oder drei in 12/76 hinein ins Magazin).

Das all4hunters Test-Fazit zur neuen Benelli Duca di Montefeltro:

In ihrem neuen Design präsentiert sich die Duca di Montefeltro als ein eleganter Kompromiss für den Jäger, der das traditionelle Aussehen einer halbautomatischen Waffe mit Holzschaft und filigranen Gravuren schätzt, aber gleichzeitig mit den wichtigsten technischen Merkmalen für Komfort und Leistung einer modernen Waffe ausgestattet sein möchte.


Die hier vorgestellte SL-Flinte Benelli Duca di Montefeltro ist in Deutschland in allen drei oben genannten Lauflängen in Kaliber 12 zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 2.168,- Euro UVP im gut sortiererten Fachhandel verfügbar. Eine Übersicht über die weiteren verfügbaren Montefeltro-Ausführungen liefert die Website des deutschen Importeurs und Großhändlers Manfred Alberts.

Weitere Informationen auf der deutschsprachigen Benelli-Website zur Montefeltro-Serie

Diesen Artikel gibt es auch in dieser Sprache: