Auf Wunsch von VISIER schickte SAUER die SL 5 für diesen Test mit 76-Zentimeter-Lauf. Die Flinte kam in einem stabilen Kunststoffkoffer. Dank passgenauen Fächern kann die in zwei Teile zerlegte Selbstladeflinte samt Zubehör darin sicher transportiert werden. Auf den ersten Blick und beim ersten Zusammensetzen wirkten alle Teile der Flinte sehr hochwertig und sehr ordentlich verarbeitet. Mit Ausnahme der mittelharten Elastomerschaftkappe bestehen übrigens alle Teile der SL 5 aus Holz oder Metall.
Lauf und Systemkasten präsentieren sich in mattem Schwarz und verleihen der Waffe im Zusammenspiel mit den teils mit matt-altsilberfarbenen und teils hochglanzpolierten Verschluss- und Bedienteilen sowie dem stark gemaserten Nussbaumschaft eine edle Anmutung.
Die Ausstattung der SAUER SL 5 Select Selbstladeflinte
Alternativ zum 76-cm-Lauf bietet SAUER für die ausschließlich im Magnum-Kaliber 12/76 angebotene SL 5 auch ein 70 cm langes Rohr an. Ungeachtet seiner Länge lässt sich jeweils mit insgesamt fünf serienmäßig vorhandenen Wechselchokes (Zylinder, Viertel, Halb, Dreiviertel und Voll) die Würgebohrung dem geforderten Verwendungszweck des Laufes anpassen.
Den Läufen gemein sind neben dem Stahlschrotbeschuss weiterhin das hartverchromte Innere, der Laufring zum Aufschieben auf den Magazinrohrabschluss sowie eine 7 mm breite und lauflange Visierschiene. Die ventilierte Schiene wartet mit einer Kreuzschraffur und einem kurz vor der Mündung sitzenden roten LPA-Lichtsammlerkorn auf.
Wie die meisten von außen sichtbaren Metallteile verfügt auch das bei der SAUER SL 5 abnehmbare Oberteil des Systemkastens über eine reflexmindernde Oberfläche. Zusätzlich verhindern hier in Flucht zur Visierschiene eingefräste Längsrillen unerwünschte Lichtspiegelungen. Zudem bringt diese Partie der passend zur Laufoberfläche matt-schwarz eloxierten Basküle auch eine 11-mm-Prismenschiene zur Aufnahme von Optikmontagen mit. Gehalten werden der Lauf im System sowie der in einer leichten Tropfnase auslaufende Vorderschaft von der mit einer starken Spiralfeder bestückten Haltemutter am Ende der Magazinröhre. Diese fasst maximal 4 Patronen im Kaliber 12 oder drei in 12/76.
Die Vorderschaftmutter kann ebenso wie eine in den Hinterschaft eingelassene Buchse jeweils einen der beiden mitgelieferten Sauertypischen Schnellwechselriemenbügel aufnehmen. Der Kolben selbst besitzt einen Pistolengriff und einen geraden Rücken mit einem Pitch von 10 mm. Mittels drei beiliegenden Metallplatten, die bei Sauer "Ergofit Inlays" heißen, kann die Senkung und Schränkung des Schaftes für Links- und Rechtsschützen angepasst werden.
Hinten im Abzugsbügel findet eine auf den Abzug wirkende Druckknopfsicherung ihren Platz. Rechts vorn am Abzugsbügel sitzt der Patronenfreigabehebel, der nur bei gespannter Waffe nach unten aus dem Gehäuse heraustritt. Weiter vorn ragt der detailverliebt mit einem Sauer-Logo versehene Verschlussfangdrücker aus der rechten Gehäuseseite hervor.
Die Selbstladeflinte SAUER SL 5 in der Praxis
Auf dem Schießstand: Die Tester prüften zunächst anhand in rund 30 Metern Entfernung im Kugelfang des Rollhasenstandes platzierter Tontauben, ob die Flinte auch dahin schoss, wohin sie sollte. Und das tat sie: Alle fünf Tauben brachen jeweils mit dem ersten Schuss.
Erwartungsgemäß hatte das bewährte Inertia-System weder mit den dabei eingesetzten Patronen mit 24 g Vorlage noch mit den später auch gemischt bis hin zu 56 g geladenen Vorlagen keine Probleme. Der von Sauer als Direktabzug ausgelobte Drücker löste im Schnitt bei rund 2.850 g aus.
Der Schwerpunkt lag bei der rund 3 kg schweren und 131 cm langen Testwaffe knapp vor dem vorderen Ende der Basküle. Uneinigkeit herrschte bei den flugs auf dem Schießstand rekrutierten "Mittestern" – allesamt erfahrene Flintenschützen und Jäger – darin, ob die Flinte dadurch zu hinterlastig sei.
Während einige der Freiwilligen auf Anhieb gut mit der SL5 zurechtkamen, taten andere sich schwerer. Sie benötigten beim Trap-Schießen ein paar Schüsse mehr, bevor sie ihre gewohnte Trefferleistung erreichten. Am Ende des Tages stand bei dem einen oder anderen die neue Selbstladeflinte SAUER SL 5 auch auf der Wunschliste.
Das Fazit nach dem Test mit der SAUER SL 5 Select Selbstladeflinte
Mit der SL 5 Select legt SAUER einen bis ins Detail erstklassig verarbeiteten und bis auf den etwas holprigen Abzug sehr gut ausgestatteten Rückstoßlader mit einem zuverlässigen und bewährten System vor. Die Preisgestaltung der Selbstladeflinte des deutschen Traditionsherstellers setzt dabei knapp unterhalb der des vermeintlich direkten Mitbewerbers in diesem Jagdwaffensegment an und liegt bei 1.775.- Euro.
Technische Daten der SAUER SL 5 Select Flinte
Modell: | SAUER SL5 Select |
Kaliber: | 12/76 |
Kapazität: | 4+1 Patronen |
Lauflänge: | 76 mm |
Abzugsgewicht: | 2.850 g |
Schaftlänge: | 366 mm |
Gesamtlänge: | 1.310 mm |
Gewicht: | 3.040 g |
Preis: | 1.795,- Euro (UVP inkl. MwSt.) |
Nähere Informationen zu der voll auf die Anforderungen der Jagd abgestimmten Selbstladeflinte finden Sie direkt auf der Webseite von SAUER.
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