Die Technik der JPR-1 Kodiak von UA
Auch in der Kodiak arbeitet − wie in den anderen Repetierern der Linie − das der Serie den Namen gebende JPR-1-System von Unique Alpine. Dieses zeigt sich auf den ersten Blick ziemlich "normal". Bei genauerem Hinsehen verfügt es jedoch über eine ganze Palette besonderer Features: Beim Repetiervorgang arbeitet ein Primärauszug. Diese Hülse wird also schon beim Entriegeln des Verschlusses gelöst. Das vermeidet unschöne Klemmer. Dabei wird die Hülse durchgehend von der Auszieherkralle gehalten. Das bedeutet: Egal in welcher Position sich Schütze und Waffe befinden, die Waffe repetiert immer sicher. Der Verschluss selber verriegelt mit 3 Warzen direkt im System und die Waffe ist mit einer 3-Stellungs-Sicherung ausgestattet. Zudem ist ein match-tauglicher Abzug verbaut der vom Schützen im Bereich von 900 bis hin zu 2.500 g verstellt werden kann.
Hingucker: Der Kodiak-Schaft der Unique Alpine JPR-1
Die Kodiak kommt mit einem Schaft aus Holz. Die JPR-1 für unseren Test war für das Kaliber .243 Winchester eingerichtet und wurde nicht mit einem Schalldämpfer getestet, auch wenn der 609 Millimeter lange Lauf, wie alle Waffen der JPR-1-Serie, über ein Mündungsgewinde verfügt. Das Anbringen eines Schalldämpfers hätte die Büchse jedoch für jagdliche Anwendungen zu unhandlich gemacht. Für den Test entschied sich all4hunters.com bei der Kodiak nicht für die ebenfalls verfügbare Scout-Version. Das bedeutet: Die Picatinny-Schiene geht nicht über die Länge des Schafts hinaus, sondern befindet sich ausschließlich auf der Systemhülse. Der Schaft der Kodiak ist mit einer Fischhaut am Pistolengriff sowie dem Vorderschaft versehen. Die Büchse ist neben der .243 Winchester in den Kalibern 6,5 Creedmoor, 6,5 x 47 Lapua sowie .308 Winchester verfügbar.
Das herausstechendste Merkmal ist eindeutig der Schichtholzschaft. Dieser ist in den Farben Blau-Grün, Gelb und Rot gehalten. Das macht den Repetierer zu einem echten Hingucker, auch wenn er nicht so taktisch aussieht wie die anderen Waffen der JPR-1-Serie. Aus Sicht der Tester hat Unique Alpine mit dem Design der Kodiak einen beachtlichen Spagat geschafft: Die Büchse kommt in einem modernen und frischen Look daher, aber eben nicht modern-taktisch. Hierdurch ist sie für Waidleute durchaus eine Überlegung wert, die gerne etwas Anderes hätten als den üblichen – und leider oft auch langweiligen Standard-Holzschaft – aber eben doch Wert darauf legen, nicht mit einer Waffe taktischer oder militärischer Anmutung ins Revier zu gehen. Am Ende wird das Design der Kodiak polarisieren und seine Kritiker finden, jedoch sicher auch eine breite Basis, der die Ästhetik gefällt.
Nach Angaben von Unique Alpine soll der Schaft gegenüber jeglichen Wettereinflüssen unempfindlich sein. Außerdem sorgt das Schichtholz für eine erhöhte Steifigkeit und Stabilität der Schäftung. Im Gegensatz zu einigen Büchsen derselben Serie zickte die Kodiak beim Schießtest nicht. Dennoch wurde die Kodiak auch mit den neuen Stahlblechmagazinen aus dem Hause Unique Alpine ausgestattet. Das gab zwar keinen Vorteil in Bezug auf die Funktion, die Unique Alpine Magazine machen jedoch einen deutlich hoch-wertigeren Eindruck als jene des Drittherstellers.
Modell: | Unique Alpine JPR-1 Kodiak |
Preis: | 1.798,- Euro |
Kaliber: | .243 Win. |
Kapazität: | 10 (4) + 1 Patronen1 |
Länge: | 1.125 mm |
Lauflänge: | 609 mm |
Dralllänge: | 1/10" (254 mm) |
Abzugsgewicht: | 900 bis 2.500 g |
Gewicht: | 4.215 g |
Links-/Rechts-Ausführung: | Rechtsausführung |
Ausstattung: | Repetierbüchse mit Schichtholzschaft, wechselbarem Magazin, Dreistellungssicherung, Mündungsgewinde sowie einer Picytinny-Rail. 1 lt. Hersteller. |
Mit der Kodiak in .243 Win. auf dem Schießstand
Die .243 Winchester ist in Deutschland weit weniger verbreitet als ihre größere Ursprungspatrone. Das liegt vor allem daran, dass sie lediglich ein metrisches Kaliber von 6,17 Millimetern aufweist. Ergo: eine reine Raub- und Rehwildpatrone. Deshalb ist auch die Munitionsauswahl bei weitem eingeschränkter als die der weit verbreiteten .308 Winchester. Aus diesem Grund unterzogen die Tester lediglich 3 Laborierungen dem Präzisionstest. Hierbei konnte sich die 85 Grains (5,5 g) wiegende PMC-Patrone mit Sierra Game King-Geschoss und Hohlspitze sowie Bootsheck den ersten Platz mit einem Streukreis von sehr guten 20 mm sichern. Sie war auch die mit Abstand rasanteste Laborierung im Test. Darauf folgte – mit einigem Abstand – die 95 Grains Federal Nosler Ballistic Tip mit 31 mm, dicht dahinter die 1 Grain schwerere RWS Kegelspitz Hunting mit 35 mm Streukreis.
Test-Fazit zur Unique Alpine JPR-1 Kodiak
Die Kodiak von Unique Alpine gefiel uns durchweg. Insbesondere der elegante und trotzdem moderne Schaft hinterließ bei den Testern einen positiven Eindruck. Nur das Kaliber der Testwaffe an sich polarisierte im all4hunters-Team: Während einige es als ideale Rehwildpatrone ansahen, hatten andere mit der beschränkten Universalität ihre Probleme. Die Kodiak ist jedoch auch in anderen Kalibern erhältlich, so dass jeder Jäger hier je nach persönlichem Gusto seine Wahl treffen kann. Eine Empfehlung ist die Kodiak in jedem Fall.
Weitere Informationen zu den Repetierern von Unique Alpine gibt es auf den Seiten des Herstellers.
Auf dem gleichen System basiert eine ganze Reihe jagdlicher Repetierer, hier finden Sie Test und Video der Unique Alpine JPR-1 Nordland Scout in .308 Winchester.