Eingeladen von Gert Mürmann aus Wittenberg und Mimmo Schmitter, seines Zeichens CZ-Repräsentant, ging es für das Team von all4shooters/all4hunters an der Elbe auf Bärenjagd, genauer gesagt auf Waschbärenjagd.
Der Waschbär ist eine invasive Art. Er ist in unseren Wäldern nicht heimisch. Der Waschbär (Procyon lotor) zählt zu der Familie der Kleinbären (Procyonidae) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die ersten Waschbären wurden in Deutschland 1934 in Hessen ausgesetzt. Brandenburg folgte im Jahr 1945. Während dies in Hessen im Bestreben für „mehr Artenvielfalt“ und den Versuch „die heimische Fauna zu bereichern“ durch einen Geflügelzüchter am Edersee geschah, ist die Freisetzung der Waschbären in Brandenburg auf den „Ausbruch aus einer Pelzfarm in Wolfshagen“ zurückzuführen. So entstanden zunächst zwei voneinander getrennte Waschbär Populationen in Deutschland, die sich heute aber immer mehr vermischen.
Dazu finden Sie hier eine aufschlussreiche Grafik auf der Webseite des DJV (Deutscher Jagdverband e.V.), die neben dieser Populationskarte auch noch weitere interessante Fakten zum Thema "Waschbär" bereithält.
Ob der Waschbär ein Schädling ist oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Fakt ist: Der Waschbär steht auf der Liste der invasiven gebietsfremden Arten von unionsweiter Bedeutung (Unionsliste, s. EU-Verordnung Nr. 1143/2014), diese erfasst Lebewesen, die die heimische Tier- und Pflanzenwelt gefährden. So belegen Studien die schädliche Wirkung des Waschbären auf die heimische Artenvielfalt. In Sachsen-Anhalt wurden Brutverluste von bestandsbeeinflussender Höhe bei den Arten Rotmilan, Mauersegler, Wendehals und Trauerschnepper nachgewiesen. Des Weiteren konnten auch negative Auswirkungen bei Star, Schwarzstorch, Uhu und verschiedenen Greifvogelarten festgestellt werden. Die Bejagung des Waschbären ist daher notwendig. Sie wird gedeckt durch den Paragrafen §1 des Bundesjagdgesetzes, der „Jäger“ dazu verpflichtet, einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten. Und man wird es kaum glauben, auch die Grünen stehen der Bejagung solcher invasiven Arten offen gegenüber. Kann man übrigens nachlesen bei der Grünenfraktion des Bundestages − dazu einfach bei Google nach "Ein Schutzschirm für unsere Lebensgrundlagen" suchen.
Die Bejagung des Waschbären erfolgt entweder mit der Falle oder meist mit kleinkalibrigen Büchsen wie etwa der CZ 457 Varmint
Die Bejagung des Waschbären erfolgt auf zwei Arten. Neben der Bejagung mit der Falle, spielt die Jagd mit dem Kleinkalibergewehr eine große Rolle. In unserem Fall war es ein KK-Repetierer des Typs CZ 457 Varmint, der uns auf der Jagd begleitete. Unsere Büchse war für das Kaliber .22 Winchester Magnum (auch als .22 WMR bekannt) eingerichtet. Die führige Zylinderverschluss-Repetierbüchse CZ 457 ist aber auch in den Kalibern .22 l.r. und .17 HMR zu haben. Einen Überblick über die derzeit verfügbaren CZ 457-Modelle können Sie sich beispielsweise hier im Online-Shop von Frankonia verschaffen. Doch auch bei unserem Gastgeber, Gert Mürmann, findet man das ein oder andere Schmuckstück von CZ in der Auslage. Schauen Sie doch einfach mal bei Waffen Mürmann in Wittenberg vorbei. Einen ausführlichen Testbericht zur speziell für die derzeit im Trend liegenden dynamischen Wettkämpfe der Precision Rifle Series (PRS) konzipierten CZ 457 MDT finden Sie übrigens hier bei all4shooters.com.
3 gute Gründe, warum Sie lieber mit einer KK-Büchse wie der CZ 457 als mit einer Großkaliberwaffe auf Waschbären jagen sollten
Der Einsatz von kleinkalibrigen Büchsen wie der CZ 457 Varmint hat 3 Vorteile gegenüber Standardkalibern wie etwa der .308 Winchester oder der .30-06 Springfield:
Vorteil Nummer 1 sind die Kosten. Man bekommt Munition zu einem Bruchteil des Preises von großkalibriger Kugelmunition. Wir haben mal bei Frankonia auf der Webseite einen Vergleich gemacht. Die günstigste Munition in .308 Winchester war da für rund 1,60 Euro pro Patrone zu haben. Eine jagdtaugliche Patrone im Kaliber .22 Winchester Magnum ist da bereits für unter 50 Cent zu haben. Aber dazu später noch mehr.
Vorteil Nummer 2 ist, dass man diese Waffe natürlich auch zum Üben auf dem jagdlichen Schießstand wunderbar einsetzen kann. Der Trainingseffekt ist enorm und günstiger als bei Patronen in Standardkalibern. Neben dem angenehmen Schussverhalten ohne merklichen Rückstoß kommt auf der Jagd noch ein weiterer Vorteil zum Tragen.
Vorteil Nummer 3 ist nämlich, dass mit dem Einsatz solcher kleinkalibrigen Büchsen wie der CZ 457 Varmint auch schonender und nachhaltiger gejagdt werden kann. Das bedeutet, dass der Balg nur minimal beschädigt wird. Einer weiteren und somit nachhaltigen Verwertung des Waschbärpelzes steht somit nichts im Wege.
Für die Waschbärenjagd montierten wir auf die CZ457 Varmint auch eine hochwertige Zieloptik in Form des Optika 6 2,5-15x44 SFP RD von Meopta. Dieses reinrassige Jagdzielfernrohr mit Absehen in der 2. Bildebene (Second Focal Plain, kurz SFP) gibt es bei Importeur Frankonia aktuell zum Preis von 593,- Euro. Das RD steht für Red Dot und weist darauf hin, dass das verbaute Absehen 4 hier über einen Leuchtpunkt verfügt, der sich in sieben Stufen dimmen lässt. Das Besondere ist bei diesem Meopta Zielfernrohr, dass die Einstellung zwischen jeder Intensitätsstufe eine Off-Stellung besitzt, die den Leuchtpunkt ausschaltet. Das spart Energie und man findet so schnell zu der vorm Abschalten gewählten Beleuchtungsstufe zurück. In den abgedeckten Türmen verbirgt sich eine Klickverstellung mit 0,25 MOA pro Klick, die sich bei Bedarf Nullen lässt. Das schlanke Jagdglas macht sich auf so einer Kleinkaliberwaffe wie der CZ 457 Varmint sehr gut und es ist durch seine Baugröße auf für den Einsatz von Vor- oder Nachsatzgeräten geeignet.
In Sachen Munition fiel unsere Wahl auf die .22 WMR V-MAX von Hornady. Pro Schuss investiert man für die .22 WMR V-Max von Hornady nur rund 0,48 Euro, wenn man beispielsweise bei Frankonia gleich zwei Packungen mit jeweils 50 Patronen kauft. Beim Blick auf die Kunststoffbox, in der die Munition geliefert wird, nicht wundern: Der Hersteller führt die Patrone unter der in den USA gebräuchlichen Kaliberbezeichnung "22 MAG". Wie schon in unserem oben verlinkten Video erklärt, spielt diese Munition in .22 WMR ihre Stärken bei der Bejagung von Raubwild wie Fuchs, Marderhund oder Waschbär maximal aus. Mit knapp 2 Gramm (30 grs = 1,94 g) Geschossgewicht erreicht die Hornady V-MAX die leistungsgesteigerte Munition eine Mündungsgeschwindigkeit von gut 670 m/s und damit eine bis zu 60 m/s höhere Geschwindigkeit als gängige .22 WMR-Patronen mit 2,6 Gramm (40 grs) schweren Geschossen. Das Ganze mit kaum spürbarem Rückstoß und ohne höheren Gasdruck.
Und die Wirkung? Bei unserer Jagd an den Niederungen der Elbe lagen zwei Waschbären im Schuss. Und wie schon weiter oben erwähnt spielt die .22 WMR von Hornady bei der Raubzeug Bejagung ihre Vorteile maximal aus. Beide Bälge wiesen nur minimale Einschusslöcher auf, so das der Weiterverarbeitung beim Kürschner nichts mehr im Wege stand.
Neben der CZ 457 Varminter, dem Meopta Optima Zielfernrohr und der Hornady 22 MAG kam auch ein Lockmittel zum Einsatz
Gejagt wurde in einem Natura 2000-Gebiet an der Elbe. Bei Natura 2000 handelt es sich um ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten. Es basiert auf den Schutzgebieten der europäischen Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Schutzgebiete). In diesen Gebiet ist eine Bejagung von bestimmten invasiven Neozoen äußerst wichtig. Angrenzend an das Revier, in den wir unterwegs waren befindet sich ein solches Vogelschutzgebiet. Hier finden Roter Milan, Bruchwasserläufer, der Fischadler und auch der Goldregenpfeifer ein Zuhause. Eine Bejagung des Waschbären an der Kirrung ein probates Mittel den Neozoon vom Einstandsgebiet schützenswerter Vogelarten fernzuhalten. Zum Einsatz kam dabei ein spezieller Lockstoff von Wild Hub namens Black Predator. Dieser wurde speziell für Waschbären entwickelt und übt einen magischen Reiz auf die kleinen Räuber aus. Natürlich kann man auch Eier als Lockmittel einsetzen. Neben diesen Klassikern sind auch Obst, Mais, Marmelade oder Nussnougatcreme ein probater Lockstoff. „Mit süßen Sachen Naturschutz machen“ trifft es wohl am besten, wenn es um die Bejagung von Waschbären geht.
Hier finden Sie weitere Informationen zur KK-Büchse CZ 457 Varmint auf der Webseite des Herstellers.
Weitere Details zum Zielfernrohr Optima 6 2,5-15x44 SFP RD erhalten Sie im Online-Shop von Meopta-Importeur Frankonia.
Mehr über den oben genannten Lockstoff Wild-Hub Predator erfahren Sie auch auf der Internetseite von Waffen Mürmann.