Wir waren für euch wieder auf der Jagd. Mit einer nagelneuen Ausrüstung und mit der Videokamera. Dieses Mal ging es in den Schwarzwald. Mit unserem Jagdführer Dirk waren wir auf Gamswild unterwegs. Bezogen auf die typischen jagdlichen Schussentfernungen muss man bei der Jagd in den Bergen über die üblichen 100 Meter hinausdenken. Auf der flachen Scholle ist diese Entfernung für jeden Jäger zu bewältigen. Doch was macht man, wenn man eine Jagdeinladung in die Berge bekommt und dort noch nie Jagen war? Klammern wie den Fitnessgedanken mal aus. Wir konzentrieren uns hier auf die Ausrüstung, die in den Bergen zum Einsatz kommt.
Die Kombi aus Jagdwaffe, Zielfernrohr und Munition hat uns für diese Bergjagd die Manfred Alberts GmbH zur Verfügung gestellt. Die neue Sako S20 "Camo Hunter" im Kaliber .308, das Steiner Ranger 8 (4-32x56) und die bleifreie Sako Powerhead Blade begleiteten uns für diesen Praxis-Test. Die Einladung, diese Jagd wieder mit der Kamera zu begleiten, kam von Gert Mürmann von Waffen Mürmann aus Wittenberg. Gert war das letzte Mal vor 10 Jahren im Schwarzwald zur Gamsjagd. Jagdführer Dirk Hablizel, ein alter Jagdkamerad von Gert, hatte ihn auf ein Stück Gamswild eingeladen. Bevor die Jagd begann, überprüfte Gert die Waffenkombination. "Wenn man mit seiner Ausrüstung unterwegs ist, sollte man vor der Jagd immer einen Probeschuss machen" sagte uns Gerd. Gesagt – getan. Finden wir gut, denn schließlich kommt es auf eine gut funktionierende Ausrüstung an und nur so können wir aussagekräftig urteilen, wie diese Kombi in der Praxis funktioniert.
Unsere Ausrüstung im Detail:
Die Büchse Sako S20 "Camo Hunter" in .308 mit Lochschaft
Als wir die Büchse in der Waffenkammer von Wittenberg zusammengestellt hatten, waren unsere ersten Gedanken: Ist die Waffe insgesamt nicht etwas lang und schwer für die Berge? Doch später mehr dazu. Ausgerüstet war die Sako mit dem Standardgewehrriemen aus Kunststoff und auf dem Lauf wurde ein SVEMKO Schalldämpfer mit Schnellverschlussadapter montiert.
Zur Waffe sagte uns Gert Mürmann: "Das große Plus der Sako S20 ist die Modularität. Man kann die Sako S20 ganz einfach auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Einstellbarer Schaft mit Schafterhöhung, Schaftkappe mit Spacer und einstellbarem Abzugsgewicht von 1.000 bis 2.000 Gramm. Sie können den gesamten Look der Waffe verändern. Vom Camo Finish bis zum schwarzen Kunststoffschaft ist alles möglich. Der Lochschaft bietet einen sehr angenehmen Griff für mittlere und große Hände. Der hochwertig verarbeitete Hinterschaft, bietet ebenfalls eine schnelle Anpassung an die Größe. Bei dieser Jagdwaffe, ist das "Camo Muster" quasi auf unsere Wälder zugeschnitten. Die Beschichtung von Lauf und System, lassen ein Jagen auch bei rauem Wetter problemlos zu. Zusammen mit dem SVEMKO Schalldämpfer, der mit Schlankheit und geringem Gewicht punktet, hatten wir also aus unserer Sicht ein ideales Paket für die Bergjagd".
Das Zielfernrohr von Steiner: Ranger 8 in 4-32x56
Das neue Steiner "Ranger 8" (4-32x56) ist ein typisches Zielfernrohr für längere Distanzen. Es kann aber auch mit der Grundvergrößerung von 4 auf dem Ansitz und der Pirsch zum Einsatz kommen. Das Zielfernrohr ist für die Dämmerung gut geeignet. Es bietet auch für Vorsatzgeräte eine gute Basis, um damit nachts auf Sauen zu gehen. Mit dem 8-fachen Zoom ist es natürlich - wie oben bereits gesagt - prädestiniert für den weiten Schuss. Auch wenn in der jagdlichen Szene "56er Zielfernrohre" oftmals totgesagt wurden, spielt es gerade in den Bergen seine Stärke aus. Apropos "Stärke": Natürlich wiegt so ein "56er Zielfernrohr" etwas mehr. Man schleppt auf jeden Fall ein paar Gramm mehr den Berg hinauf. Mit etwas Lauftraining im Vorfeld einer Bergjagd, sollten die paar Gramm extra aber nicht wirklich ins Gewicht fallen. Die Vorteile überwiegen aus unserer Sicht sehr deutlich. Mal abgesehen von der Helligkeit des Glases, ist die 8-fache Vergrößerung in den Bergen einfach nicht zu toppen. Gert Mürmann sagt zum Steiner Ranger 8:
"Was mir besonders gut gefällt, ist dass das Ranger 8 bis in den Randbereich scharf ist. Gerade wir Brillenträger haben mit optischen Geräten ja oftmals unsere liebe Not. Das ist beim Ranger 8 jedoch nicht der Fall. Das Absehen ist sehr fein (Absehen 4 - AI Faserpunkt) und beim Betätigen des Leuchtpunktes ist ein präzises Schießen auf weite Ziele sehr gut möglich. Beim Leuchtpunkt kann man Tag und Nacht wählen, was ein Überstrahlen verhindert. Man kann die Parallaxe von 20 Meter bis unendlich einstellen und es kommt mit Minusgraden genauso gut zurecht, wie mit hohen Temperaturen. Der Turm lässt sich ganz einfach immer sicher auf Null zurückdrehen. Mit der Lichttransmission von über 90 % ist es durch seinen enormen Verstellbereich universal einsetzbar. Wild kann auf beinahe jede Entfernung sicher angesprochen werden. Der größte Vorteil ist jedoch, dass man mit dem Steiner Ranger 8 auf sich schnell ändernde Situationen sehr flexibel reagieren kann, was vor allem in den Bergen ein mega Vorteil ist."
Die Munition – die bleifreie Sako Powerhead Blade im Kaliber .308
Wer sich an unseren Beschusstest auf 300 Meter erinnert, wird wissen, dass es bei manchen Geschossen "Vollmanteleffekte" geben kann. Gerade wenn es mal über die 100 Meter hinausgeht, sollte man das Leistungsvolumen seines Geschosses sehr genau kennen. Die von uns verwendete Sako Powerhead Blade Munition hatten wir in den letzten 12 Monaten auf den unterschiedlichsten Jagden im Einsatz. Egal wo, das bleifreie Geschoss hat aus Standardläufen immer gute Wirkung gezeigt. Umso gespannter waren wir, als sich in den Bergen die Möglichkeit ergab, ein Stück Gamswild zu erlegen. In den Morgenstunden des zweiten Jagdtages sollte sich für Gert eine Chance ergeben. Im Vorfeld der Bergjagd gab es dazu die Info von der Manfred Alberts GmbH, dass das bleifreie Sako Geschoss der Sako Powerhead Blade eine sehr gute Wirkung hat und auch genügend Energie abgeben wird. Der Wind spielt bei weiten Entfernungen eine entscheidende Rolle und muss vom Schützen immer einkalkuliert werden. Wir hatten uns bereits vorab auf eine maximale Schussentfernung von 250 Meter verständigt. Glücklicherweise machte uns der Wind keinen Strich durch die Rechnung, denn wir hatten in den ersten Stunden des zweiten Jagdtages eher mit Nebel und schlechter Sicht zu kämpfen.
Mit einer Wärmebildkamera haben wir im Nebel die Gams gesichtet
Es war windstill. Unser Jagdführer Dirk glaste mit einer Wärmebildkamera den Hang ab. Das erste Stück stand auf etwas mehr als 300 Meter im Hang. Kurze Zeit später zeigten sich immer mehr Gämsen. Der anbrechende Tag versprach einen Jagderfolg. Nach einer kurzen Besprechung, war die Strategie klar: Wir wollten den Nebel für uns nutzen. So pirschten wir im Schutze zweier Baumgruppen an die Gämsen heran. "200 Meter" sagte Dirk zu Gert. Das wäre die ideale Entfernung. Wir wollten dann den Sichtschutz einer kleinen Böschung im Berg nutzen und auf den passenden Moment warten. So krochen wir auf allen Vieren die letzten paar Meter im nassen Gras, bis wir Deckung hinter der Böschung fanden. Nachdem das passende Stück gefunden war und die Freigabe von Dirk erteilt wurde, erlegte Gert seine erste Gams in den Bergen. Das Stück lag im Feuer. Die Schussentfernung: 184 Meter und die Patrone hat tatsächlich perfekt geliefert!
Unser Fazit zur Ausrüstung: Sako S20 "Camo Hunter", Steiner Ranger 8 (4-32x56) und Sako Powerhead Blade (bleifrei)
Die Sako S20 "Camo Hunter" ist nicht nur optisch ein Hingucker. Sie liefert gute Präzision und mit dem modularen Aufbauprinzip kann sie bei einer Vielzahl von Jagdsituationen eingesetzt werden. Weder das Gewicht, noch der 51 Zentimeter Lauf waren am Berg hinderlich. Mit dem neuen Ranger 8 von Steiner wird der ein oder andere Bergjäger seine wahre Freude haben. Wir denken sogar, dass das Zielfernrohr auch auf dem Ansitz und bei der einen oder anderen Pirsch seine Stärken ausspielen wird. Zur bleifreien "Sako Powerhead Blade" im Kaliber .308 können wir nach über 12 Monaten im Praxistest sagen, dass diese Munition viele Einsatzbereiche abdeckt und gute Wirkung erzielt. Wir benutzten das 10,5 Gramm Geschoss. Anmerkung am Rande: Es kommen im Kaliber .308 Win. von Sako in Kürze noch zwei weitere Laborierungen auf den Markt, die dann speziell für den Schuss auf weite Entfernungen im Gebirge oder auf dem Feld optimiert sind. Einziges kleines Manko bei der Ausrüstung war der Gewehrriemen, der als Standardvariante für die Bergjagd eher nicht geeignet ist. Hier empfehlen wir einen Rucksackgewehrriemen, der auf beiden Seiten der Schulter das Gewicht verteilt. Denn egal wie hoch der Berg auch ist, am Ende merkt man doch jedes einzelne Gramm, ganz gleich ob nun im Hochgebirge oder im Mittelgebirge auf Höhen von 1.400 Meter, wie im Schwarzwald.
Mehr Information zur Ausrüstung gibt es auf der Website von Manfred Alberts