Test: Mauser 12 Black Impact − was leistet der Repetierer mit schwarzem Polymer-Schaft?

Eine neue Mauser. Das verspricht immer etwas Besonderes. Nun also ein Neuzugang bei den 12ern, der auf den Namen Black Impact hört. Das erste Mal in der Realität zu sehen bekam all4hunters.com diese Repetierbüchse auf der Jagd  &  Hund 2019. Allein durch ihre gänzliche Schwärze (bis auf den Verschluss) fiel sie aus dem sonst üblichen Farbrahmen des deutschen Traditionsherstellers. Umso mehr stieg die Freude, als es dann endlich hieß, dass ein Testmuster auf dem Weg nach Bad Ems in die Redaktion wäre.

Mauser 12 Black Impact − das ist unsere Testwaffe:

Das Testmuster der Mauser 12 verfügt über eine Handspannung.

Bei der Testwaffe handelte es sich um ein Modell im Kaliber .308  Winchester (optional kann der Käufer auch noch .243  Winchester wählen). Die Gesamtlänge der Büchse lag bei 1.015 mm, wovon 510 mm auf den Lauf entfielen. Werkseitig schon mit 15x1-Gewinde versehen, lag der Lieferung auch ein Mauser Schalldämpfer (by A-Tec) bei. Mit gerade einmal 3.000 g zeigte sich die Waffe leicht und kurz. Den hinteren Abschluss bildete eine Gummischaftkappe mit Mauser-Logo. Riemenbügelaufnahmen am Hinterschaft und am vorderen Ende des Vorderschaftes erlauben die Anbringung eines Riemens. Der durchgängige Schaft besteht komplett aus schwarzem Polymer. Am Pistolengriff und am Vorderschaft befinden sich jeweils beidseitig modern gestaltete, zweiteilige Fischhautmuster, die den Schützenhänden entsprechend Halt garantieren sollen. Der Schaftrücken fällt gerade aus, ohne Backe, und das Gewehr lässt sich bequem sowohl mit der rechten als auch der linken Hand greifen. Auf der Systemhülse befinden sich bereits die Bohrungen, um eine entsprechende Optik zu montieren. Passend dazu lag der Lieferung eine Hexa-Lock-Montage bei. Kimme und Korn fehlen dagegen ganz an dieser Waffe.

Das Mauser-System der Black Impact arretiert mittels 6 Verriegelungswarzen, die in Doppelreihe angeordnet sind. Auf der linken Seite sitzt die entsprechende Sperre. Drückt man diese herunter, lässt sich der Verschluss entnehmen. Statt der sonst meist üblichen Kammergriffkugel weist dieses  Modell  12 einen Kegel auf, der für mehr Sicherheit bei der Bedienung sorgen soll.  Als Sicherung bei der Testwaffe fungierte eine Drei-Stellungs-Handspannung  –  ähnlich, wie man es sonst vom Mauser-System her kennt. Mittels zweier Innensechskantschrauben lässt sich das ganze System einfach aus dem Schaft entnehmen.  Der Abzug  –  als Direktabzug mit einem Abzugsgewicht von 950 g ausgeführt  –  präsentiert sich schnörkellos. Das im Lieferumfang enthaltene Kunststoffmagazin fasst 5 Patronen. Die Ladefläche ruht dabei auf einer kupfernen Blattfeder, die auch gerne mal dazu neigt, aus ihrer Führung zu springen, wie die Tester feststellten. Der Magazinlöser sitzt genau vor dem Patronenbehälter und lässt sich mittels Druck einfach aus seiner Bettung befreien. Der 51  cm lange bzw. kurze Lauf weist eine geflutete Kontur auf, die eine schnellere Abkühlung bei hohen Schussfolgen gewährleisten soll.

Technische Daten und Preis der Mauser 12 Black Impact:

Modell:Mauser 12 Black Impact
Preis:2.299,- Euro
Kaliber:.308 Winchester
Gewicht:3.000 g
Länge:1.015 mm
Lauflänge:510 mm
Abzug:Direktabzug (950 g)
Laufdicke:17 mm (Durchmesser)
Drall:279 mm
Kapazität:5+1 Schuss
Laufprofil:Züge/Felder
Material:Metall/Polymer
Sicherung:Schlagbolzensicherung
Ausstattung:Hexa-Lock-Montage und Mündungsgewinde, Handspannung optional, Ersatzmagazin

Präzision: Was kann die Mauser 12 Black Impact?

Auf dem Schießstand spielte die Mauser 12 Black Impact ihre Stärken gekonnt aus.

Für den scharfen Schuss auf der Testdistanz von 100 m standen 5 Lose Munition zur Verfügung mit unterschiedlichen Geschossgewichten. Das leichteste Geschoss kam von Hornady mit 150 Grains, das schwerste aus dem Hause RWS mit 180 Grains. Da die Black Impact schon für den Betrieb mit Schalldämpfer ausgelegt ist, kam der bereits erwähnte Mauser Schalldämpfer von A-Tec auf das Gewinde. Die Schallreduktion dieses Dämpfers (417,-  Euro) soll bei bis zu 31 dB liegen. Mit einem Gewicht von 370 g fällt dieser Silencer recht leicht aus. In der Länge misst er 230 mm bei einem Durchmesser von 48  mm. Dadurch, dass er über die Mündung geschoben wird, verlängerte sich die Black Impact aber nur um 130  mm. Als Zieloptik kam ein Steiner Ranger BC 3-12x56 zum Einsatz. Sein Gewicht beträgt knapp über 700 g, so dass sich das Gewicht der Waffe um gerade einmal 1 kg steigerte. Die Tester schossen die Waffe sitzend aufgelegt. Dabei zeigte sich, dass alle Laborierungen einen befriedigenden Streukreis produzierten.

Den Testsieg bei der Munition sicherte sich das schwerste Geschoss, die 180  Grains RWS H-Mantel, vor der GECO Express mit 165  Grains schwerem Geschoss.

Praktisch sollte die Mauser 12 Black Impact aber auch noch ihr Können unter Beweis stellen. Mit der eingeschossenen Laborierung ging es dann nach draußen ins Revier, um einen Bock zu schießen  –  oder, wenn sie gerade vorbeikämen, auch einen Schwarzkittel. Im Feldrevier wurde aufgebaumt und gewartet. Es hatte gerade aufgehört zu regnen, als das Leben erwachte. Um den Ansitz herum tummelten sich alsbald die Rehe. Eine Geiß querte den Weg. Ein Bock tauchte in passender Entfernung auf, doch die Ansprache ergab, dass es ein junger Zukunftsbock war, den man schonen sollte. Ein Jährling mit Gehörn unter Lauscher wechselte an, aber die Entfernung lag bei knapp über 200  Meter. Der Leuchtpunkt ruhte zwar schon hinter dem Blatt, doch dann gingen die Klappen am Zielfernrohr wieder runter. Keine Distanz für einen hundertprozentigen sicheren Schuss, was aber nicht an der Waffe, sondern an der Entscheidung des Schützen lag. So verging der Rest des Ansitzes ohne Beute, aber nicht geschossen ist auch gejagt, wie eine Weisheit zu berichten weiß.

Fazit: Mauser 12 Black Impact − empfehlenswert?

Fertig für die Jagd: Mauser 12 Black Impact samt Schalldämpfer, Zielfernrohr, Riemen und der passenden Munition von RWS, die sich im Test wirklich hervorragend geschlagen hat.

Die Black Impact erweist sich als wirkliche Bereicherung für das jagdliche Segment. Sie zeigte sich führig, griffig und vor allem zuverlässig. Auf dem Teststand absolvierte sie das ganze Programm ohne eine Störung oder andere Dinge, die das Schießvergnügen beeinträchtigten. Aber natürlich gab es auch ein paar Details, bei denen sich die Tester eine andere Ausführung gewünscht hätten. Die Handspannung entpuppte sich als etwas stramm, was aber nur eine Gewöhnungssache darstellt. Auf dem Ansitz muss etwas geübt werden, um lautlos auf den scharfen Modus zu wechseln und damit alles reibungslos abläuft. Auch der Abzug könnte eine Riffelung oder etwas Ähnliches vertragen, um für mehr Fingerspitzengefühl zu sorgen.

Stichwort Gebrauch: Da die Mauser  12 Black Impact serienmäßig schon mit einem Gewinde aufwartet, die meisten Bundesländer keine großen Probleme bei der Eintragung von Schalldämpfern machen, sollte am besten gleich der passende A-Tec-Silencer mit geordert werden. Im Test konnte er überzeugen, dämpfte sehr befriedigend, so dass einem die eigenen Ohren, die Ohren des vierbeinigen Jagdkameraden und die Leute in der Umgebung sicherlich dankbar sein werden. Das Gewicht  –  selbst mit Schalldämpfer und Steiner-Optik  –  war angenehm und verteilte sich gut. Auf dem Weg zum und vom Ansitz ließ sich die Waffe bequem am Riemen tragen und störte nicht. Alles in allem also ein Begleiter, der für das tägliche Waidwerk geeignet ist. 2.300 € sind kein Schnäppchen, gehen aber für das Gebotene durchaus in Ordnung.


Weitere Infos zur Black Impact und anderen Varianten der 12 finden Sie auf der Homepage von Mauser.

Den kompletten Test mit allen Schießtestergebnissen finden Sie in VISIER 8/2019. Die Ausgabe VISIER 8/2019 ist auch als E-Paper erhältlich.

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