Test: Browning BAR MK3 Composite Brown − was leistet der jagdliche Selbstlader in .30-06 Springfield?

Browning BAR MK3 Composite Brown im Detail:

Mündungsgewinde und Kornsockel Browning BAR MK3 Composite Brown
Der Kornsockel des verstellbaren Lichstsammler-Kornes lässt sich abschrauben.Auf dem Mündungsgewinde lassen sich Mündungsbremse oder Schalldämpfer montieren.

Über 50 Jahre zählt sie bereits, die halbautomatische Jagdbüchse aus dem Hause Browning. Mit ihrem berühmten Namensvetter, der Browning Automatic Rifle M 1918 verbindet sie aber bis auf den Namen nur wenig. Egal ob Standard- oder Magnum-Kaliber, als Luxus- oder Basismodell: Alle aktuellen BAR basieren auf dem gleichen Dural-Gehäuse und bieten ein verstellbares Gassystem und einen Drehverschluss mit 7 Verriegelungswarzen. Aktuell produziert Browning die BAR in 2 Serien, die sich aber nicht technisch, sondern allein kosmetisch unterscheiden. Die Luxus-Baureihe Zenith orientiert sich dabei am Geschmack des mitteleuropäischen Jägers. Sie zeichnet sich durch Einlagen oder Gravuren des Gehäuses aus, dazu gibt es schöne Nussbaumschäfte mit Schweinsrücken. Alle anderen Modellvarianten hören auf die Bezeichnung MK3, je nach Konzept und Ausstattung mit einer Zusatzbezeichnung versehen. Zu den Neuerungen der MK3 Composite Brown gehört die ab Werk mit einem Gewinde versehene Mündung. Bei der Verwendung einer Mündungsbremse sind laut Handbuch keine besonderen Vorkehrungen zu treffen. Anders sieht es aus, wenn man die Waffe mit einem Schalldämpfer ausstattet. Die BAR MK3 verfügt über ein verstellbares Gassystem, das aber laut Hersteller von einem Browning-Partnerbüchsenmacher passend für den Schalldämpferbetrieb eingestellt werden soll. Außerdem kann man die BAR anschließend nicht mehr ohne Schalldämpfer schießen, außer, man lässt die Gasabnahme erneut von kundiger Hand anpassen. Und da im Schalldämpferbetrieb Pulvergase sowie Partikel aus dem Auswurffenster auch nach hinten austreten können, schreibt die Bedienungsanleitung das Tragen einer Schutzbrille zwingend vor. 

Spannschieber an der Browning BAR MK3 Composite Brown
Gesichert wird die Browning BAR MK3 per Spannschieber.

Für die Sicherheit sorgt bei der MK3 ein Spannschieber auf dem Kolbenhals, ebenso wie der Magazinauslöser vor dem Abzugsbügel beidseitig bedienbar. Der Verschlussfanghebel findet sich dagegen nur auf einer Seite des Gehäuses, unterhalb des Auswurffensters. Für Linkshänder bietet der Hersteller die Composite Brown aber alternativ auch in einer passenden Version an, dort verlegt man dann gleich auch noch den Durchladehebel und das Auswurffenster auf die andere Gehäuseseite.

Schränkung und Senkung des Hinterschaftes lassen sich bei der BAR MK3 über Zwischenlagen individuell anpassen. Das gehört heutzutage für alle modernen Gewehr-Designs mit zweiteiligem Schaft zum guten Ton, nicht nur bei Flinten. Für den schnellen Schuss auf Nahdistanzen bietet die MK3 Composite Brown eine Drückjagdschiene nebst verstellbarem Korn mit rotem Fiberglaseinsatz, ein praxisgerechtes Konzept. In seiner Form und Höhe ist der Schaft für die Verwendung der offenen Visierung ausgelegt. Da aber viele Schützen auch auf einem Halbautomaten ein Reflexvisier oder ein Zielfernrohr bevorzugen, spendiert Browning der Composite Brown eine höhenverstellbare Wangenauflage. Die Verstellung erfolgt stufenlos über ein von Hand bedienbares Stellrad auf der rechten Seite des Hinterschaftes. Dadurch kann der Schaft der Büchse mit wenigen Handgriffen auch passend für große Jagdzielfernrohe eingestellt werden, bei denen die Objektive in unseren Breitengraden typischerweise einen Durchmesser von 50 oder 56 mm aufweisen. Die Schaftrückenerhöhung stammt von dem schwedischen Unternehmen KalixTeknik und macht einen sehr stabilen Eindruck. Die Konstruktion ließe sich für Rechts- wie Linkshänder montieren und ist als Zubehör auch für viele andere Jagdbüchsen erhältlich. Bei Browning gehört sie neben der Composite Brown nur noch bei dem Modell MK3 ATACS zur Werksausstattung.

BAR MK3 Composite Brown − technische Daten im Überblick:

Modell:Browning BAR MK3 Composite Brown
Preis:1.850,- Euro
Kaliber:.30-06 Springfield
Kapazität:2 + 1 Patronen
Länge:1.097 mm
Lauflänge:560 mm
Abzug:1.550 g
Dralllänge:1:10" (254 mm)
Gewicht:3.450 g
Links-/Rechts-Ausführung:auch als Linksversion mit Auswurffenster
Ausstattung:kannelierter Lauf, Drückjagdvisier, Spannschieber, höhenverstellbare Schaftrückenerhöhung, Mündungsgewinde, vertellbares Gas-System.

Mit dem Selbstlader BAR MK3 Composite auf dem Schießstand:

Bushnell 1-4x24 Iluminated auf der Browning BAR MK3 Composite Brown
Geschossen haben wir die Browning BAR MK3 mit einem Bushnell 1-4x24 Iluminated aus der AR-Serie.

Als Zielfernrohr montierten wir ein Bushnell 1-4x24 Illuminated aus der AR-Reihe. Es bietet ein beleuchtetes Absehen in der Ersten Bildebene, bestehend aus einem feinen Balken mit mehreren Höhen-Haltemarken in der Mitte, umschlossen von einem großen (und ebenfalls beleuchteten) Kreis. Ohne oder bei niedrig eingestellter Vergrößerung nutzt man in erster Linie den äußeren Kreis zum schnellen Aufnehmen des Ziels, der feine Absehenbalken in der Mitte kommt erst bei höherer Vergrößerung zum Zuge. Durch die Kombination von verstellbarer Schaftbacke und dem (für einen Selbstlader) sehr leicht und trocken auslösenden Abzug schoss sich das Testexemplar sehr angenehm. Wie für Gasdrucklader üblich nimmt zudem auch das Gassystem dem Rückstoß etwas von seiner Schärfe, zumal die MK 3 Composite für eine Jagdbüchse in .30-06 Springfield trotz relativ kurzem, kanneliertem Lauf nicht spektakulär leicht ausfällt. Im Bereich Funktion leistete sich die Waffe keine Schwächen: Die Büchse repetierte mit allen Testlaborierungen reibungslos. Auch fiel sehr positiv auf, dass sich alle Hebel bequem bedienen ließen und der Spannhebel zudem lautlos arbeitet. Nur das Durchladen ist, wie für Selbstlader üblich, nicht besonders geräuscharm zu bewerkstelligen.

Das Test-Urteil zur Browning BAR MK3 Composite in .30-06:

Browning bietet mit der BAR MK3 Composite Brown ein modernes Komplettpaket, das den bewährten Selbstlader in Bedienung, Ausstattung und individueller Anpassbarkeit an den Schützen auf den aktuellen Stand der Zeit bringt. In Kombination mit der sauberen Verarbeitungsqualität erscheint die Büchse als gute Wahl für Bewegungsjagden und wird bei so manchem Jäger auch beim Ansitz treue Dienste leisten.


Weitere Informationen zur BAR MK3 Composite Brown erhalten Sie auf der Homepage von Browning.

Unseren User-Test zur Browning Maxus Selbstladeflinte lesen Sie hier.

Die Browning BAR MK3 Composite haben wir im VISIER Special 94 mit weiteren jagdlichen Selbstladern verglichen.