++ Weltpremiere bei Beretta: Der erste Geradezugrepetierer der Firmengeschichte ++
Manch einer mag das als eine internationale Kampfansage an den Wettbewerb betrachten. Und in der Tat sehen wir das genau so. Warum, das sollte diese erste Vorstellung bereits beantworten. Schon einige Monate vor dem eigentlichen Event kam Post in die Redaktion. Der Absender: Die Manfred Alberts GmbH – ihres Zeichens Deutschland-Vertretung von Beretta und vieler anderer Marken. Der Inhalt: Eine Einladung zu einer Premiere. In großen Lettern war darauf "Der gerade Weg zum Ziel" zu lesen. Nach mehr Hinweisen suchten die nun schon einigermaßen aufgeregten Redakteure vergebens. Entsprechend viele Spekulationen gab es, um welche Neuheit es sich handeln könnte. Um Konkretes zu erfahren, hieß es dennoch, sich bis Anfang September 2021 in Geduld zu üben und das Event abzuwarten. Als der Tag gekommen war, ging es für einige der Tester ins Schießsportzentrum Westerwald. Dort sollte die Präsentation der Beretta-Neuheit stattfinden. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch gleich in medias res: Im Präsentationsraum des Schießzentrums wartete ein noch abgedeckter Waffenständer auf die versammelten Journalisten. Nach einer kurzen Einführung durch Produktmanager Christian Schulte lüftete er das Tuch.
Zum Vorschein kamen drei Repetierbüchsen mit drei verschiedenen Optiken – direkt erkennbar: Alle drei vom Typ Geradezugrepetierer. Der hört, so verriet schon die Einführung, auf den Namen Beretta BRX1. Der erste Eindruck von all4hunters.com und der anwesenden Kollegen war positiv. Auf den ersten Blick eine wirklich stark ausgestattete, jagdliche Büchse. Da die Büchse nun auch offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, möchten wir Ihnen die technischen Details der neuen Jagdwaffe von Beretta nicht vorenthalten:
Weltpremiere: Die neue Repetierbüchse Beretta BRX 1 im Detail:
Der Geradezugrepetierer kommt mit einem linearen System. Das heißt konkret, es ist keine Rotations- oder Hebelbewegung erforderlich. Das verspricht besonders schnelles Nachladen durch einen besonders leichten Verschlussgang. In den ersten Trockenübungen konnten wir das bestätigen: Ohne Probleme war es möglich, die Büchse mit einem Finger zu repetieren. Auf dem Verschluss befindet sich hinten auch die 3-Stellungs-Schiebesicherung – nicht etwa eine Handspannung, wie man vermuten könnte. Die ließ sich einfach manipulieren, bedarf jedoch etwas Eingewöhnung in Bezug auf den Bewegungsablauf. Hier findet sich schon einer der besonderen Clous der Büchse: Der Kammerstängel ist in wenigen Sekunden umgesteckt, die Auswurfrichtung kann der Schütze wechseln. In Kombination mit der zentralen Sicherung hat man innerhalb kurzer Zeit eine vollwertige Links- oder Rechtshänderwaffe.
Weiter kommt die Büchse mit einem guten, trocken stehenden Abzug. Wir hatten an dem von uns getesten Modell nichts auszusetzen. Der Abzug beherbergt übrigens Clou Nummer zwei: Ohne Werkzeug kann der Jäger ihn in den Gewichtsstufen 900, 1.100 und 1.300 Gramm einstellen. Dazu muss man lediglich die Abzugseinheit entnehmen. Der Lauf kommt in drei Längen: 51, 57 und 62 Zentimeter, jeweils abhängig vom gewählten Kaliber. Zur Markteinführung stehen 6,5 Creedmoor, .308 Winchester, .30-06 Springfield sowie .300 Winchester Magnum zur Auswahl. Weitere sind in Vorbereitung. Dieses System kommt gebettet auf einem Aluminium-Block in einem schwarzen Polymerschaft. Hier arbeitet Beretta mit verschiedenen Rezepten, um an jeder Stelle das optimale Material zur Verfügung zu stellen. Der Pistolengriff kann zudem gegen eine optional erhältliche, etwas steilere Version ausgetauscht werden. An der Hinterseite hat der Schütze die Möglichkeit, durch Zwischenlagen und unterschiedliche Schaftkappen die Länge der Waffe zu variieren. Bei der Vorstellung erwies sich der Schaft als griffig, ohne dabei zu scharf und unangenehm in die Hand zu schneiden. Generell hat Beretta die Büchse zudem modular konzipiert: Es besteht eine Laufwechselmöglichkeit, viele Teile können werkzeuglos ausgebaut werden. In Zukunft will Beretta hier ein komplettes "Ecosystem" anbieten. Zudem deutete man bei der Präsentation weitere Modellvarianten an.
Video: Ausstattung der Beretta BRX1 und erste Schießtests
Beretta Expertise aus dem Behördenbereich steckt in der BRX1
Weite Teile der Waffe stammen aus der Behörden- und Militärtechnik. Kein Wunder, stattet Beretta doch viele staatliche Stellen aus. Als Beispiel kann dabei der Verschluss dienen: Hier nutzt Beretta seine Expertise im Sturmgewehrbau. Es handelt sich um einen Drehkopfverschluss, wie er eben auch bei diesen Waffen eingesetzt wird. Der Vorteil: Das System wurde zigfachen Tests unterzogen und hat sich bewährt. So hat man den Verschluss der BRX1 auch nach den Kriterien der NATO-Zertifizierung getestet. Das bedeutet etwa, Langzeittests mit über 100.000 Patronen oder Belastungstests mit einem Geschoss im Lauf – die BRX1 hat sie alle bestanden. In Magnum-Kalibern kommt die Waffe mit einer zweireihigen Warzenanordnung des Drehkopfes.
Technische Daten und Preis der neuen Beretta BRX1:
Modell: | Beretta BRX1 |
Preis: | 1.599,- Euro |
Kaliber: | Verschiedene (.308 Win, .30-06 sowie .300 WIn. Mag., 6,5 Creedmoor) - weitere Kaliber werden folgen |
Kapazität: | 5 + 1 Patronen |
Gesamtlänge: | 1.095 mm (bei Lauflänge 57 cm) |
Lauflänge: | 51, 57 oder 62 cm1 |
Schaftlänge: | 365 mm |
Abzugsgewicht: | 900, 1.100, 1.300 g2 |
Gewicht: | 3.300 g |
Links-/Rechts-Ausführung: | beides |
Ausstattung: | 1 kaliberabhängig,2 in drei Stufen einstellbar. Mündungsgewinde M14 x 1, Picatinny-Schiene im Lieferumfang. |
Erste Eindrücke: Die BRX1 im Schießkino und auf dem Schießstand
Nach der Präsentation ging es für uns noch auf den 100-Meter-Stand und ins Schießkino. Auf ersterem konnten wir einige sehr gute Fünfer-Streukreise im Bereich um die 30 mm realisieren. Auch im Schießkino zeigte der Geradezügler eine sehr hohe Schussfrequenz. Das System konnte uns wirklich überzeugen – der Weg zum Ziel ist definitiv sehr gerade. In jedem Fall freuen wir uns, auf den ausführlichen Test.
Was wir aber heute schon sagen können: Eine Überraschung war für uns vor allem der Preis: Die UVP von 1.599,- Euro ist für eine Premium-Waffe mit dieser Ausstattung wirklich kompetitiv. Bei der neuen Beretta BRX1 ist alles an Bord, was man so braucht: Ein Mündungsgewinde, eine durchgängige Picatinny-Schiene, ein wertiges, orangefarbenes Magazin (5+1 Patronen), Beidseitigkeit, Laufwechselmöglichkeit sowie ein tolles, sehr leichtgängiges Geradezug-System. Da würde es uns nicht wundern, wenn hier auch ein Wettbewerb zu deutlich teureren Waffen aus deutscher Herstellung entstehen würde. Aber wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft. Da kann man eigentlich ganz gut auf eine Handspannung verzichten.
Bei Erscheinen dieses Artikels, steht die neue Beretta BRX1 bereits für Sie im gut sortierten Fachhandel bereit.
Mehr Informationen über die Beretta BRX1 bekommen Sie bei Beretta. Ebenso bei der Generalvertretung, der Manfred Alberts GmbH.