Das Schwingen der Büchse, das Testen des Abzugs und der Präzision, das Gefühl beim Schießen – das sind konkrete Erfahrungen und praxisrelevante Eindrücke. Um das Modell selbst beurteilen zu können, hat uns Hersteller Benelli eine Testwaffe in Italien zur Verfügung gestellt: Die Benelli Lupo BE.S.T. Wood ist in den Kalibern .308 Win, .30-06 Sprg, .300 W.M. und 8x57 JS erhältlich und wurde uns im Kaliber .308 Winchester geliefert. Vom Schießstand in der Fabrik in Urbino, Italien, bis hin zum Jagdrevier haben wir zwei Tage mit dem Repetierer in der neuen Holzversion verbracht und dabei die besondere Ergonomie und die Präzision dieser Waffe zu schätzen gelernt.
Die Eleganz der Benelli, die durch den Holzschaft noch verstärkt wird, zeigt sich durch die Qualität der verwendeten Materialien, das dynamische Design, die Farbkombinationen des naturbraunen Verschlusses und das tiefe Schwarz der BE.S.T. Oberflächenbehandlung. Der Abzugsbügel ist einzigartig, mit einem sehr geneigten Design. Das hervorragend einstellbare Abzugsgewicht reicht von 1.020 bis 2.040 Gramm. Mit 3 Schüssen im Testtunnel auf 100 m Entfernung haben wir vor der Jagd gleich eine beruhigend enge Gruppe erzielt. Mit der Sako Super Hammerhead-Munition (150 Grain) und einem Steiner-Zielfernrohr mit variabler Vergrößerung haben wir bei den drei Schüssen die von Benelli für diese Waffe garantierte Präzision erreicht.
Video: Benelli Lupo BE.S.T. Wood-Repetierbüchse (italiensche Sprache) im Praxistest von all4hunters.com in Italien
Repetierbüchse Benelli Lupo - das sind die technischen Details
Die BE.S.T. Beschichtung, schützt nicht nur die Metallteile vor Korrosion und Abnutzung, sie macht den Verschluss der Lupo sehr leichtgängig und damit schnell. Die Bettung des Systems im Aluminium-Chassis ist ein Schlüsseldetail für die Balance und die Stabilität der Waffe beim Schuss und damit für ihre Präzision. Der Verschluss kommt mit drei Warzen und hat einen Öffnungswinkel von 60° und kann durch Betätigung des Entriegelungshebels, der sich auf der linken Seite des Verschlusses befindet, mit einer Drehung von 180° entfernt werden.
Der Lauf ist hinten mit dem Verschluss verbunden und kryogenisch behandelt, so dass er während des Schusses frei schwingen und sich ausdehnen kann. Der Drall beträgt 1:11" für Kaliber .30 und 1:9,45" für 8x57 JS. Das Mündungsgewinde mit Schutzkappe ermöglicht die Montage von Mündungsbremsen und Schalldämpfern, wo zulässig. Die Lauflänge, in unserem Fall für das Kaliber .308 Winchester, beträgt 560 mm. Das Magazin der Benelli Lupo ist herausnehmbar, zweireihig, aus Polymer und fasst 5 Schuss. Die Verbindung von Technologie und Tradition wird besonders beim Lupo BE.S.T. Wood Schaft deutlich, der im Inneren der ausgewählten europäischen Walnussholz-Hinterschafts das fortschrittliche Progressive Comfort Rückstoßdämpfungssystem von Benelli beherbergt, das die negativen Auswirkungen des gefühlten Rückstoßes dank eines Systems von flexiblen Puffern aus speziellem Polyurethan abschwächt. Der Schaft weist ein bayerisches Montecarlo-Profil auf. Nach unserem Test können wir festhalten, dass er nicht nur eine ergonomische Wangenauflagefläche bietet, sondern auch die Zielaufnahme durch die montierte Steiner Optik erleichtert.
Zur Zielgenauigkeit und Leichtigkeit des Schwunges tragen zweifellos auch die 12,5 mm dicken Unterlegscheiben und Abstandshalter bei, die eine Variation aus Senkung und Schränkung in 12 verschiedenen Kombinationen auch für Linksschützen ermöglichen. Die Sicherung der Benelli Lupo ist zweistufig, der Schieber befindet sich hinter dem Verschluss. Er verriegelt sowohl den Abzug als auch den Verschluss selbst. Die Benelli Lupo ist serienmäßig mit einer Picatinny-Schiene ausgestattet, auf der verschiedene Optiken und Visiereinrichtungen angebracht werden können. In unserem Fall das Steiner Ranger 4 Zielfernrohr in 4-16x56 mm – ideal für den Ansitz bei Dämmerung.
Benelli Lupo BE.S.T. Wood: Vom Schießstand ins Revier
Nach dem Test auf dem Schießstand, bei dem wir uns sofort von der Präzision der Büchse und der Geschwindigkeit seines sanften und leisen Verschlusses überzeugen konnten, war es an der Zeit, das Montefeltro-Jagdhaus in Rivergaro zu verlassen: Es ging auf den Ansitz und auf mögliches Schwarzwild oder Rehbock, wie es in den Abschussplänen des Gebiets vorgesehen ist.
In Begleitung des Montefeltro-Führers und -Wächters erhielten wir genaue Anweisungen über die zu erlegenden Stücke und die Situationen, in denen dies möglich ist. Als die Stunden mit unserer einsatzbereiten Benelli Lupo verstrichen, wurden wir mehrmals vom Auftauchen einiger weiblicher Stücke Rehwild überrascht, die zwar nicht erlegt werden konnten, aber das Warten spannend machten und unsere Hoffnung bis zu den letzten Momenten mit genügend Licht lebendig hielten, dass ein Bock kommen würde oder eine Sau vielleicht die Stille des uns umgebenden Waldes durchbrechen würde. Jäger zu sein bedeutet jedoch in erster Linie, ein aufmerksamer Mensch zu sein und den Fluss der Ereignisse zu akzeptieren, die den Regeln der Natur folgen. So verließen wir am Ende in der durch die tiefe Dunkelheit beeinträchtigten Sicht den Hochsitz, ohne Waidmannsheil gehabt zu haben. Die Gelegenheiten werden wiederkommen, während die Präzision der Waffe, die wir kennengelernt haben, eine Gewissheit ist, die wir schon jetzt mitnehmen konnten.