Ich suchte eine Waffe, mit der ich auch im Frühjahr am Bau auf Jungfüchse und im Winter auf den Altfuchs ansitzen kann. Das Kaliber sollte nicht zu rasant und groß sein, da ich den Winterbalg gerne verwerten würde. Dabei würde ich auch gerne den Schuss dämpfen können – Schalldämpfer dürfen bei uns aber nur auf schalenwildtauglichen Waffen geführt werden. Zusätzlich sollte die Waffe auch für den Wettkampf tauglich sein. Das Kaliber stand damit fest, es sollte ein .222 Remington werden!
Der Hersteller war eigentlich durch die Prämisse "wettkampftauglich und jagdlich geeignet" schon sehr eingeschränkt. Wenn man im Biathlon oder im Matchkampf auf das Werkzeug der Schützen schaut, wird man schnell sehen: Anschütz ist mehr als präsent. Deren Abzüge sind Weltklasse, die Läufe präzise und die Verarbeitung super. Ich hatte mich nun für die Anschütz 1771 mit Lochschaft im Kaliber .222 und einem M15 Mündungsgewinde entschieden.
Eigenschaften der Anschütz 1771 Lochschaft in Kaliber .222
Der Schaft als Eigenanfertigung aus Nussbaumholz sticht sofort ins Auge. Dabei ist er nicht einfach nur ein normaler Lochschaft, der lediglich ein Loch für den Daumen aufweist: durch das Loch bekomme ich die Waffe ideal in die Schulter gezogen und entlaste gleichzeitig mein Handgelenk – eine sehr ergonomische Haltung, die mir beim Wettkampschießen die nötige Ruhe verschafft. Nein, zusätzlich ist auch der Hinterschaft im Kolbenbereich ausgefräst.
Im vorderen Bereich ist der durchgängige Schaft etwas breiter und mit einer Fischhaut versehen. Der Halt ist hier für die Wettkampfdisziplinen für mich ideal. Der Schaft ist in ein Ölbad getaucht worden, um vor der Witterung geschützt zu sein. Kurzum: Ich bin sehr angetan von Anschütz eigens entwickeltem Schaft!
Das System wird durch einen einreihigen Dreiwarzenverschluss verriegelt. Der Öffnungswinkel der Kammer beträgt 60°. Der Schlossgang gleitet sehr leicht, die seitlich angebrachte Sicherung wirkt dabei auf den Abzug und ist sehr leise.
Die Verschlusskammer kann auch im gesicherten Zustand geöffnet werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, im gesicherten Zustand die Waffe zu entladen. Allerdings läuft man hier Gefahr beim Pirschen, dass der Verschluss aus Versehen geöffnet wird.
Beim Abzug kann zwischen einem Math-Druckpunkt oder einem Direktabzug gewählt werden. Ich habe den Druckpunktabzug gewählt. Diesen kann man von 300 Gramm bis 800 Gramm Abzugsgewicht einstellen, sodass jeder Schütze die Waffe seinen Vorlieben anpassen kann.
Die Anschütz 1771 wird mit einem 4 Schuss Magazin geliefert. So habe ich auch genügend Schuss für den Ansitz auf Jungfüchse am Bau.
Der Lauf ist 510 Millimeter lang und hat eine Dralllänge vom 356 Millimeter. Auf dem M15 Mündungsgewinde habe ich einen Sonic 50 Universal Schalldämpfer gesetzt und auf der Picatinny-Schiene ein Schmidt und Bender 2.5-10x56 Zenith Zielfernrohr montiert.
Die technischen Daten des Anschütz 1771 Lochschaft Repetierers in Kaliber .222 Remington
Modell: | Anschütz 1771 Lochschaft |
Preis: | 1.899,- Euro |
Kaliber: | .222 Remington |
Kapazität: | 4 Schuss Magazin |
Gesamtlänge: | 984 mm |
Lauflänge: | 510 mm |
Gewicht: | 3,6 kg |
Abzugsgewicht: | wahlweise 300 g - 800 g |
Meine Erfahrungen mit meiner Anschütz 1771 und mein Test-Urteil zur Lochschaft-Repetierbüchse
Die Waffe hat mich diesen Winter bei der Raubwildjagd begleitet und ich konnte gute Erfolge damit erzielen. Bei den Nachtansitzen gab es sicherlich nicht mehr Erfolge, aber ich habe mich beim Schießen sicherer gefühlt.
Die Waffe lässt sich super in die Schulter ziehen, wodurch ich wesentlich ruhiger schießen konnte. Die Ranz ist gerade voll im Gange und so pirsche ich momentan viel. Dabei kommt mir die Waffe mit ihren 3,6 Kilogramm sehr entgegen – auch dank ausgefrästem Hinterschaft.
Ich habe den 1771 Lochschaft Repetierer von Anschütz auf dem Schießstand und auf der Jagd ausführlich getestet und werde die Waffe dieses Jahr auch bei den Wettkämpfen führen. Nach dem Motto "der Lauf schießt, der Schaft trifft" dürfte ich mit der Waffe nur noch die 10 treffen. Wenn da nicht noch der Schütze wäre…
Der Preis beträgt 1.899,- Euro.
Mein Fazit zum Anschütz 1771 Lochschaft:
Die Anschütz 1771 Lochschaft gefällt mir außerordentlich gut: ihre Verarbeitung und Präzision sind ausgezeichnet. Den Schaft finde ich in seiner Gestaltung und Handhabung ideal.
Für mich eine fantastische Kombination für die Jagd auf Raubwild und für den Schießstand!
Waidmannsdank
Jagd-Team Nordschleswig
Andreas Jordt
Mehr Informationen zum Anschütz 1771 Lochschaft Repetierer finden Sie auf der Webseite des Herstellers.
Hier finden Sie weitere User-Tests vom Jagd-Team Nordschleswig: