WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Test

Die WINCHESTER Model 70 Classic Hunter gehört zu den Modellen der vierten Generation von „The Rifleman‘s Rifle“ („Des Büchsenschützens Büchse“). Unter dieser Bezeichnung fand nicht nur die - heute als „pre 64“ bekannte - erste Modellreihe (1936 bis 1963) dieses Jagdrepetierers schnell Liebhaber. Zunächst in den USA, dann weltweit. Nachdem zwischenzeitlich das Aus für die WINCHESTER Model 70 drohte, erwarb BROWNING die Markenrechte und lancierte 2006 eine überarbeite Version der von 1993 bis 2006 produzierten dritten Modell-Generation.

Darunter fällt auch die hier gesteste WINCHESTER Model 70 Classic Hunter. Diese wird im BROWNING-Werk in Morgan/Utah gefertigt. Neben dem Modellnamen hat die aktuelle WINCHESTER Model 70 auch den langen, außen am Zwei-Warzen-Verschluss anliegenden Auszieher mit der Ur-Version gemeinsam. 

Neu sind unter anderem der sogenannte (hier absolut trocken stehende, glashart brechende) M.O.A. Trigger und die - wohl nur für den europäischen Markt vorgesehene - Drückjagdvisierung mit Rampenkimme und rotem Leuchtkorn der Classic Hunter. Die Form des Nussbaumschaftes folgt dem Vorbild: gradlinig mit Backe, griffiger Fischhaut an Pistolengriff und Vorderschaft. Hinten dran eine angenehm weiche Gummikappe. Im Schaft ein Klappdeckelmagazin, dessen Öffner vorne im Abzugsbügel etwas mickrig ausfällt. 

Den geriffelten Stellhebel für die leider etwas laute und schlecht markierte Drei-Stellungs-Sicherung gab es auch schon bei den post-64er Modellen. Angenehm weich fiel der Schlossgang der im Großen und Ganzen sauber verarbeiten Reptierbüchse auf.

WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Test
Die weit ausladende Rampe der Drückjagdkimme der WINCHESTER Model 70 Classic Hunter erfordert hohe Montagen oder Gläser mit nicht mehr als 50 Millimeter Objektivdurchmesser.
WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Test
Die Kammer der WINCHESTER Model 70 verriegelt mit zwei Warzen in der Systemhülse. Der lange, außenliegende Auszieher erinnert an den der MAUSER-98-Modelle.
WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Test
Der Hebel der Drei-Stellungs-Sicherung (hier in Position „Fire“) von WINCHESTER Model 70 sitzt rechts oben auf dem Schlösschen.

Die WINCHESTER Model 70 im Test gehört zu den Topwaffen in der Preisklasse bis 1.000 Euro.


Verwendungsspektrum der WINCHESTER Model 70 Classic Hunter 

Die WINCHESTER Model 70 Classic Hunter entspricht allen Erwartungen einer guten Jagdwaffe. Für Sport, Behörden oder Militär ist die WINCHESTER Model 70 Classic Hunter nicht geeignet.

WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Test
Verwendungsspektrum der WINCHESTER Model 70 Classic Hunter

WINCHESTER Model 70 Classic Hunter im Überblick 

ModellWINCHESTER Model 70 Classic Hunter 
Preis:
€ 910,-
Kaliber:
.30-06 Spring field
Kapazität:
5 + 1 Patronen
Lau flänge:
610 mm (Drall 1:10")
Gesamtlänge:
1.135 mm
Abzugsgewicht:
1.994 g
Gewicht:
3.537 g

Ausstattung: Zwei-Warzen-Verschluss,Klappdeckelmagazin, M.O.A. Trigger, Nussbaumschaft mit Pistolengriff, Drückjadvisierung, Montagebohrungen.


Schießtest: WINCHESTER Model 70 Classic Hunter .30-06

Nr.
Fabrikpatrone
Streukreis
1150 grs PPU SP
40 (29) mm
2165 grs REMINGTON AccuTip BT
26 mm
3170 grs GECO Target TM
35 mm
4180 grs Hornady Interbond
31 mm
5180 grs RWS Uni Classic
28 mm

Anmerkungen: Streukreis = Fünf-Schuss-Gruppen,geschossen liegend aufgelegt von der Benchrest-Au flage auf 100m Distanz, angegeben in Millimetern, gemessen von Einschussmitte zu -mitte. Abkürzungen/Geschosskürzel: SP: Soft Point (Teilmantel), TM: Teilmantel, BT: Boat Tail (Bootsheck) 


VISIER Bewertung der WINCHESTER Model 70 Classic Hunter 

VISIER-Bewertung Punkte 
Präzision (max. 50 Punkte)
49 Punkte
Schäftung (max. 10 P.)
8 Punkte
Abzug (max. 10 P.)
9 Punkte
Magazin/Handhabung (max. 5 P.)
3 Punkte
Visierung (max. 5 P.)
4 Punkte
System/Funktion (max. 10 P.)
7 Punkte
Verarbeitung (max. 10 P.)
9 Punkte
Gesamtpunktzahl (max. 100 P.)
89 Punkte
Testurteil
sehr gut
Prädikate
***** (5 von 6 Prädikate)