Liegt die erste Weiße im Winter, zieht es passionierte Jäger zum Abfährten raus ins Revier. Es gilt die wesentlichen Wechsel des Raubwildes festzustellen. Schließlich haben die Prädatoren immer besondere Stellen, die sie des Öfteren nehmen: Mal ist es ein Übergang am Graben, mal der Durchlass einer Hügelkette oder auch nur der Rand eines Feldes, wo die Räuber dem Niederwild nachstellen. Es kann außerdem vorkommen, dass Fuchs, Waschbär und Co. Kirrungen aufsuchen. Dort machen sie Jagd auf die Mäuse am Kirrgut. In seltenen Fällen nehmen sie aber auch selbst Äpfel, Mais oder sonstiges Futter auf.
Wann sollten Jäger auf die Fallenjagd setzen?
In solchen Fällen scheint die Ansitzjagd eine gute Wahl zu sein – allerdings bringt sie eher selten den gewünschten Erfolg. Ein Jäger kann nun mal nicht den gesamten Tag im Revier verbringen und vor allem nicht alle Stellen zur gleichen Zeit observieren. Daraus resultiert großes Problem: bei zu geringen Abschusszahlen wächst die die Anzahl des Raubwildes stetig weiter. Wenn Jäger versuchen wollen ihren Niederwildbestand nachhaltig zu festigen, dann bleibt nur die vielversprechende Fallenjagd.
Vater und ich haben erst dieses Jagdjahr damit angefangen, die Fallenjagd in unserem Revier auszuüben. Doch wir konnten schon einiges lernen und an Erfahrung gewinnen. Eines gleich vorneweg: Jäger sollten zunächst "klein" anfangen und nicht zu viele Fallen betreiben! Schließlich besteht die Gefahr, sich zu verzetteln. Im schlimmsten Fall wird das Raubwild sogar vergrämt und die aufgestellten Fallen verlieren ihre Wirkung.
Die konkrete Wahl der Lebendfalle ist jedem selbst überlassen: von der selbstgebauten Kastenfalle bis zur gekauften Drahtfalle bieten sich einige Möglichkeiten. Vater und ich hatten sowohl eine Drahtfalle als auch eine selbstgebaute Kastenfalle im Einsatz. Insgesamt konnten wir damit fünf Waschbären und einen Steinmarder erlegen.
Welche Köder führen bei der Fallenjagd zum Erfolg?
Anfangs blieb der gewünschte Erfolg bei uns aus. Also begannen wir mit dem Köder zu spielen. Zu Beginn versuchten wir es mit Mais, dann mit einem Fischkopf. Katzenfutter wurde uns ebenfalls empfohlen oder einfach nur ein rohes Ei… Meiner Meinung nach kommt es nicht wirklich auf den Köder an. Entscheidend ist die Position der Falle und wie sie präpariert ist. Am Beispiel unserer Drahtfalle möchte ich euch kurz die wesentlichen Kniffe verraten, die wir mit der Zeit herausgefunden haben.
Der Platz der Falle entscheidet über Erfolg und Misserfolg: Mithilfe einer Wildkamera hatten Vater und ich beobachtet, dass Füchse und Waschbären immer wieder an eine Kirrung zogen und zwar auf einem festen Wechsel. Dementsprechend entschieden wir uns die Drahtfalle direkt auf einer trockenen Erhöhung des Wildwechsels zu platzieren. Wir hofften, das Raubwild würde die Falle unverzüglich wahrnehmen und neugierig untersuchen.
Tom von Jäger TV: Weitere Tipps für die Fallenjagd!
Mein zweiter Tipp bezieht sich auf den Untergrund: Grundsätzlich bekommt das Raubwild jegliche Veränderung im Gelände mit und reagiert darauf zumeist vorsichtig wie auch misstrauisch. Daher sollte der Boden einer Lebendfalle mit dem, an der jeweiligen Stelle vorhandenen Sand beziehungsweise Grün bedeckt werden. Zudem erhöht eine optische Verblendung der Falle die Chance auf den Jagderfolg. Der Hintergrund: grundsätzlich ist das Raubwild laut Vorschrift nur in abgedeckten Behältnissen zu fangen. Des Weiteren sind gut getarnte Fallen für Außenstehende oft auch schwieriger zu entdecken. Vater und ich haben uns hierbei für eine Schilfmatte entschieden – ganz einfach über die Falle gelegt und mit Stäben am Boden befestigt.
Darüber hinaus steigert das Locken des Raubwildes die Aussicht auf eine erfolgreiche Fallenjagd. Jäger sollten stets versuchen eine Köderspur direkt in die Lebendfalle münden zu lassen. Denn wenn das Raubwild den Köder nach und nach aufnimmt, konzentriert es sich nicht mehr auf seine Umgebung – in unserem Fall fiel der Waschbär auf eine Spur aus Mais herein. Weiterhin muss auf dem Auslöser ein besonderer Köder platziert werden, der sich vom Geruch her abhebt. Dieser sollte zudem eine gewisse Masse mitbringen, so dass die zart eingestellte Falle optimal auslöst.
Tom's Fazit zur Fallenjagd im Winter
Sofern Jäger die aufgezeigten Ratschläge beherzigen, sollte sich der Jagderfolg bei der Fallenjagd über kurz oder lang einstellen. Es gilt jedoch auch eine gewisse Ruhe am Standplatz der Falle zu wahren: am besten werden die Lebendfallen nur aus der Ferne kontrolliert. Wie immer bei der Jagd bringen Zeit und Geduld den jagdlichen Erfolg. Folglich sollten Jäger viel Ausdauer in die Fallenjagd investieren und sich langfristig an dieser spannenden Jagdmethode ausprobieren.
Euer Tom von Jäger TV
Pirschfreund aus Leidenschaft
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