all4hunters.com: Samantha, gib‘ uns bitte mal ein paar Eckdaten zu Deiner Person
Samantha: Ich bin 31 Jahre alt, an der wunderschönen Bergstraße in Südhessen aufgewachsen und lebe bis heute hier. Die Tierwelt und die Natur faszinieren mich seit Kindheitstagen und so zog es mich schon immer raus ins Grüne. Beruflich schlug ich den Weg der Industriemechanikerin und der Industriekauffrau ein, da ich ebenso schon immer technikbegeistert war und auch bis heute bin. Durch die Jagd bin ich auch auf den Hund gekommen und so wurde Darwin (Deutsch Drahthaar) mein treuer Wegbegleiter.
Mich faszinieren zudem andere Länder und ich reise gerne. Ganz egal auf welchen Kontinent, es gibt einfach so viel zu entdecken auf unserem Planeten. Von mir selbst würde ich behaupten, einen grünen Daumen zu haben und so versuche ich mich auch im Bereich der Selbstversorgung weiterzuentwickeln und baue Obst sowie Gemüse an und halte Hühner und Wachteln.
all4hunters.com: Wie kamst Du zu dem Entschluss den Jagdschein zu machen?
Samantha: Um diese Frage zu beantworten, muss ich ein wenig weiter ausholen. Zur Jagd kam ich über einige Umwege, denn aus meiner Familie geht selbst keiner zur Jagd. Schon sehr früh war ich vom Schießsport fasziniert. Seit meinem dreizehnten Lebensjahr gehöre ich dem örtlichen Schützenverein an und bin dort immer noch aktiv. Hier wurde immer wieder von der Jagd erzählt und mich fesselten die Geschichten und so wollte ich zukünftig nicht nur Geschichten hören, sondern auch selbst einmal die Faszination erleben.
Gesagt getan, ich fragte einen Jäger, ob er mich mal mitnehmen würde, und er stimmte zu. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, ich war richtig nervös vor meinem ersten Ansitz. Ich habe die Stunden aufgesogen wie ein Schwamm, es wurde an diesem Abend kein Stück Wild erlegt, dass musste es auch nicht, denn ich war allein schon vom Anblick gefesselt. Ich nahm die Natur noch intensiver wahr als sonst, ich hörte Geräusche viel bewusster und ich merkte, dass es so viel mehr zu entdecken gab. So war der Entschluss gefasst, allerdings dauerte es bis zum Beginn des Jagdkurses noch ungefähr 4 Jahre.
all4hunters.com: Warum hast du dir so viel Zeit gelassen?
Samantha: Nachdem ich den Entschluss fasste, informierte ich mich zunächst über die verschiedenen Möglichkeiten, den Jagdschein zu machen und unterhielt mich parallel auch mit verschiedenen Jägern/innen. Für mich persönlich kam kein Kompaktkurs in Frage und so wollte ich den Weg über die Kreisjägerschaft gehen. Doch meine damalige Arbeit und der Tätigkeit in einem Dreischichtbetrieb hinderten mich zunächst an meinem Vorhaben. Die Zeit bis zum Jagdkurs nutzte ich aber intensiv und war, so oft wie möglich, im Revier, so dass ich mir vorher schon einiges Wissen aneignen konnte.
all4hunters.com: Würdest Du den Weg erneut so wählen und warum?
Samantha: Ja absolut. Direkt vorab: ich bin keine Verfechterin von Jagdschulen, so muss jeder individuell entscheiden, was für ihn der richtige Weg ist. Mir persönlich war es wichtig, mir für das komplexe Thema Zeit zu nehmen und es nicht "Hoppla-Hopp" zu machen. Zumal ich auch keinen familiären jagdlichen Hintergrund hatte, bis auf die gesammelte Erfahrung zwischen meinem Entschluss und der Umsetzung. Zudem gefiel mir der Aufbau der Ausbildung mit dem theoretischen und fachpraktischen Ausbildungsmodulen, Exkursionen, Reviergängen usw. Auch wir Jagdkursteilnehmer wuchsen über den langen Zeitraum eng zusammen und so entstanden Freundschaften, die bis heute bestehen.
all4hunters.com: Was macht für Dich die Jagd aus?
Samantha: Das ist eine Frage, die ich nicht mit einem oder zwei Sätzen beantworten kann, denn die Jagd ist so komplex und umfasst so viele verschiedene Themen. Dies ist auch ein Grund, der die Jagd für mich so faszinierend macht. Wir Jäger/innen haben eine staatlich anerkannte Ausbildung absolviert und tragen mit dieser Ausbildung ein Höchstmaß an Verantwortung für die Jagd und den Naturschutz. Das sind Begrifflichkeiten, die so viel mehr beinhalten und stehen somit nur als Überbegriffe. Für mich gibt es kein wertvolleres Privileg, als mit und über die Jagd so eng mit der Natur und ihren Wildtieren verbunden sein zu dürfen. Das Wild in seinen Lebensräumen beobachten zu können und stets Neues über sein Verhalten zu lernen.
Natürlich ist das nicht alles, gerade wenn man sich mit Menschen unterhält, die keinen Bezug zu all dem haben, steht leider immer das Töten im Fokus, so finde ich die Öffentlichkeitsarbeit einen wichtigen Punkt, um den Menschen zu zeigen, dass dies nur ein Bruchteil des Großen und Ganzen ist. Nachhaltigkeit und Selbstversorgung, zwei Stichworte, die ich der Jagd zuordne. Denn durch das Erlegen von Wild gelange ich an (in meinen Augen) eines der hochwertigsten Lebensmittel, von einem Wildtier, welches sein ganzes Leben ohne Einschränkungen in Freiheit verbracht hat. Ich könnte noch tausend andere Dinge nennen, aber es würde hier den Rahmen sprengen.
all4hunters.com: Nun kommen wir zu Deinem Jagdlichen "Werkzeug", hast du eine Lieblingswaffe?
Samantha: Ja, definitiv. Meine erste Jagdwaffe, ein Drilling aus dem Hause Krieghoff (Trumpf Primus). Diese Lady wird niemals die Besitzerin wechseln.
all4hunters.com: Wie kamst Du denn als damalige Jungjägerin auf einen Drilling?
Samantha: Mir ging es tatsächlich anders als vielen anderen, was das Thema einer kombinierten Waffe angeht. Mich faszinieren die Mechanik und die Vielfalt, die eine solche Waffe mit sich bringt. So war mir während des Jagdkurses schon klar, dass ich unbedingt einen Drilling möchte. Für mich hatte eine kombinierte Waffe nur Vorteile. Gerade als Jungjäger/in, ohne bisherige Ausrüstung. Eine Waffe, die alles abdeckt? Für mich der perfekte Gedanke und ich führe ihn bis heute sehr gerne.