Das Auswahlverfahren für die neue Dienstwaffe der Bayerischen Polizei wurde im Frühjahr 2017 von einer eigens eingerichteten Expertengruppe aufgenommen. Ziel war es, den Nachfolger für die, seit dem Jahr 1979 im Einsatz befindliche Heckler & Koch P7 zu finden. Denn die betagte Polizeipistole ist in Sachen Funktionalität und Magazinkapazität nicht mehr zeitgemäß. Außerdem wird das Modell seit nahezu 10 Jahren auch schon gar nicht mehr produziert. Ersatzteile sind entsprechend knapp und der weitere Bedarf lässt sich langfristig nicht decken.
Die neue Dienstpistole sollte ein individuell anpassbares Griffstück und eine größere Magazinkapazität bieten. Weitere Ansprüchen waren die einfache wie auch sichere Bedienung und ein möglichst geringeres Waffengewicht.
Seit April 2017 haben mehr als 1.100 Beamte verschiedene Pistolenmodelle auf ihre Tauglichkeit hin getestet. Die Waffen wurden von den Kolleginnen und Kollegen aus allen Einsatzbereichen der Bayerischen Polizei sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft. Und letztlich floss das Ergebnis dieses Praxistests auch zu mehr als 50 % in die Entscheidung für die neue Dienstpistole ein.
12.01.2018: Innenminister Joachim Herrmann präsentiert HK SFP9 als neue Dienstpistole der Bayerischen Polizei
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat am 12. Januar 2018 offiziell bekannt gegeben: Die neue Dienstpistole der aktuell rund 34.000 Waffenträger bei der Bayerischen Polizei wird die SFP9 von Heckler & Koch.
Die Kurzwaffe des deutschen Herstellers konnte sich in dem aufwändigen Auswahlverfahren gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Mit 15 Schuss bietet die hochmoderne Schlagbolzenschlosspistole HK SFP9 eine nahezu doppelt so hohe Magazinkapazität wie ihr Vorgänger. "Das war für uns gerade mit Blick auf die anhaltende terroristische Bedrohung wichtig", argumentiert Innenminister Joachim Herrmann. Und auch die anderen Anforderungen der Ausschreibung erfüllt die SFP9 ohne Probleme.
Die Grundlage bei der Auswahl der neuen Dienstwaffe war übrigens die "Technische Richtlinie Pistole im Kaliber 9 mm x 19". Die Umstellung auf das neue Pistolenmodell soll bis Ende des Jahres 2019 abgeschlossen sein.
Die Gesamtkostenfür die Ablösung der P7 werden sich auf rund 30 Millionen Euro belaufen. Darunter fallen die etwa 40.000 neuen Dienstpistolen samt Zubehör, Trainingswaffen und Schnittmodelle für Aus- und Fortbildung, die erforderliche Umrüstung der polizeieigenen Waffenwerkstätten und weitere Projektkosten. Die Ausschreibung für ein optimal angepasstes Holster und weiteres Zubehör soll in den nächsten Wochen beginnen.
Weitere Informationen zu den Kurzwaffen von Heckler & Koch finden Sie direkt auf der Webseite des Herstellers.
12.01.2018